Von Grytsholmen nach Valdemarsvik

Wieder einmal liegen wir mit zwei Leinen fest an zwei Bäumen und achtern mit dem Heckanker gesichert. In der Nacht hat der Wind wie vorhergesagt zugenommen und weht aus östlicher Richtung. Bereits beim Aufstehen bemerken wir, dass ein wenig Schwell bis zu JANNE durchläuft und auf der gegenüberliegenden Seite der kleinen Insel die Brandung stärker ist als am Vorabend. Wir schrammen aber nicht an dem nahen Felsen unter dem Bug, da wir die landseitigen Leinen etwas gelöst und die Leine vom Heckanker gestrafft hatten. So können wir uns Zeit lassen beim Kaffeetrinken und Frühstücken.

Als Tagesetappe gibt es nur zwei Möglichkeiten: Fyrudden oder Valdemarsvik. Klar ist nur, dass wir in einen Hafen müssen. Wasser hatten wir zuletzt in Oskarshamn getankt und beim letzten Abwasch kam nur noch Luft aus der Leitung – welch Überraschung. Und dann müssen noch die Versorgungsbatterien geladen werden. Der Motor lädt leider nur die Starterbatterie. Die Versorgungsbatterien müssen alle paar Tage per Landstrom versorgt werden. Die eigene Stromversorgung ist ein Thema für die kommende Winterarbeit: Zuerst muss auch der Motor die Versorgungsbatterien laden und dann wäre ein Solarpaneel für ausgedehntere Touren in der Schärenwelt sinnvoll.

Fyrudden kennen wir bereits, Valdemarsvik noch nicht und da der Wind mit 15 bis 17 kn aus Ost wehen soll, entscheiden wir uns für die Strecke nach Valdemarsvik Richtung Nordwest.

Motor an, Leinen los und Anker auf heißt es um 11:15 Uhr. Gleich nach dem Verlassen des geschützten Inselbereichs setzen wir das Vorsegel und ziehen ohne Motor durch das Wasser. Mit uns verlassen zwei weitere Segelyachten die Ankerbucht Richtung Valdemarsvik. Sie setzen keine Segel sondern lassen ihre Motoren für sie arbeiten. „Under sail again“ gefällt uns besser, auch wenn der Wind zwischen 7 und 17,8 kn alles parat hat. Zumindest passt die Richtung und wir können fast die gesamt Strecke unter Segel zurücklegen. Erst kurz vor dem Ziel weht der Wind sehr unterschiedlich und meist schwach, so dass auch wir den Motor starten.

Über einen freien Liegeplatz müssen wir uns keine Gedanken machen. Es ist Nachsaison. Nur noch wenige Boote sind unterwegs; auch am Wochenende. Kurz nach dem Festmachen in Valdemarsvik werden wir von einem freundlichen Segler mit dem gültigen Zahlencode für die Serviceeinrichtungen versorgt. Da dieser Code nur für Dusche und WC Räume ist, spreche ich ihn später noch einmal an, um den Code für die Waschstube zu erfahren. Er ist Franzose (Flagge hatte er schon eingeholt), und auch er lässt sein Boot über den Winter in Schweden. Bereits mehrere Jahre hat er gute Erfahrung gemacht; jeden Winter bei einer anderen Werft. So hat er schon viel von der schwedischen Küste gesehen.

Dann können wir endlich Wasser tanken und die Batterie laden. Nach einem ausgedehnten Spaziergang kaufen wir Trinkwasser in Flaschen, unsere Standard Lebensmittel und Gemüse für eine Suppe. Wie in der Vorsaison gibt es auch in der Nachsaison leckere Suppe.

 

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